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» Fussball » 1.Mannschaft | 17.08.2012 | (1087)

Wort "Aufstieg" kommt keinem über die Lippen

Kreisliga A Rhein/Ahr Vor der heute beginnenden Saison weisen die Trainer die Favoritenrolle weit von sich und stapeln lieber tief
M Kreisgebiet. Vom heutigen Freitagabend an rollt auch in der Fußball-Kreisliga A Rhein/Ahr wieder der Ball. Vor dem Saisonstart äußert kein Team den Anspruch auf die Vorherrschaft im Kreisliga-Oberhaus.

Als Bezirksliga-Absteiger sollte die SG Eich/Nickenich/Kell eigentlich eine gute Rolle in der neuen Liga spielen. Aber SG-Coach Jürgen Krayer wiegelt gleich ab: „Wir haben uns weiter verjüngt, müssen uns in der Liga zurechtfinden. Es gibt keine Zielvorgaben. Wir müssen sehen, was mit unseren Mitteln überhaupt möglich sein wird.“ Andreas Lottré und Ingo Auer fallen noch aus, somit rücken Paul Meißner, Dominik Bersch und Patrick Oster in die Rolle der Führungsspieler.

Zu den führenden Teams der Liga dürften ganz gewiss auch die Sportfreunde Miesenheim zählen – auch wenn Coach Markus Laux davon nichts hören will: „Es gibt andere, die ganz nach oben wollen.“ Doch mit Michael Szafraniec und Kevin Kowalski hat Laux zwei namhafte Kicker an Land gezogen.

Auch der TuS Hausen mit seinem neuen Trainer Mike Großkopf sieht sich nicht in der Favoritenrolle: „Meine Mannschaft hat in der Vorbereitung zwei Gesichter gezeigt. Ich hoffe, dass wir nun zum Start unser besseres zeigen. Das Wort Aufstieg werden wir aber nicht in den Mund nehmen.“ Matthias Finkemeyer wurde zum Kapitän befördert, Schlussmann Christian Josten und Thomas Blang sollten den Hausener Erfolg garantieren.

Erfolgreiche Zeiten hatte sich die Grafschafter SV erträumt, doch im Sommer hat der Verein einen Schritt zurück gemacht. Sergej Reich, Thomas Nöllgen und Christian Oelkuch werden kaum zu ersetzen sein. Das weiß niemand besser als GSV-Trainer Jörg Rohleder: „Wir fangen wieder bei null an. Es nur darum, drin zu bleiben. Ich hätte nicht gedacht, dass sich bei uns derart viel ändern würde.“

Die Zeit des Versteckens ist auch für die SG Herresbach/Baar vorbei. Auf dem neuen Kunstrasenplatz in Wanderath wird zunächst aber noch gar nicht gespielt. Mit Sascha Herschbach, Dennis Wagner, Florian Pung und Simeon Dontchev hat die Eifel-SG personell aufgerüstet. „Wir werden stärker sein als im Vorjahr und sollten somit den fünften Platz mindestens bestätigen“, stapelt der Herresbacher Trainer Thomas Augel tief.

Gleiches versucht sein Kollege Elmar Schäfer bei der SG Westum/Löhndorf. Mit Spielern wie Markus Thünker, Niklas Kotula und Tim Palm hat sich die SG Akteure aus höheren Spielklassen geangelt. „Sicherlich haben wir aufgerüstet, andere Vereine ziehen bei den Namen die Augenbrauen hoch. Aber unsere Leistungen stehen noch im Widerspruch zu dem, was wir im Training zeigen. Bislang haben wir bei den Testspielen nur Durchschnitt abgeliefert“, so Schäfer.

Mit Durchschnitt will sich Dierk Schlottau, Trainer des SC Niederzissen, nicht zufrieden geben – muss er aber wohl. Denn: „Wir treten auf der Stelle. Ich hoffe, dass wir den einstelligen Tabellenplatz bestätigen können. Es wird in dieser Saison keinen schwachen Aufsteiger geben. Nach fünf Spieltagen werden wir mehr wissen.“

Der SV Remagen mit seinem neuen Übungsleiter Raduan Fatine baut auf das Offensivtrio Tim Pelzer, Jacques Daoud und Tarik Mazik, hinzu kommt mit Carsten Ehlert ein erfahrener Spielführer. „Wir sind stärker als zuletzt und wollen im Saisonfinale nicht noch nach unten schauen müssen“, benennt Fatine seine Ziele.

Ziele mochte Bernd Hartung, der Trainer des TuS Mayen II, nicht formulieren. Immerhin hat Mayens Reserve einen eigenen Stamm und trainiert unabhängig. „Wir fordern und fördern junge, willige Talente. Meine Mannschaft wird aber jede Woche ein anderes Gesicht haben“, sagt Hartung.

Schwer dürfte es in diesem Jahr für die SG Wehr/Rieden/Volkesfeld werden. Mit John Rausch und Sebastian Wagner haben die beiden Leitwölfe den Verein verlassen. Im Gegenzug vertraut Coach Walter Berresheim nun auf drei A-Junioren in seinem Kader. „Wir sind sicher nicht der Verein, der jede Woche drei Treffer erzielen wird“, so Berresheim.

Ein Fragezeichen steht auch hinter der Leistungsstärke der SG Elztal, die in der Rückrunde zuletzt gewaltig durchgereicht wurde. Lars Lauber hat mittlerweile das Traineramt inne und hat die Viererkette in Gering, Kollig und Einig eingeführt. Lukas Martini und Oldie René Justen sollen auf dem Platz das Kommando übernehmen. „Wir waren vier Punkte weg von einem Abstiegsplatz, diese Distanz muss vergrößert werden. Ich sehe keine Übermannschaft in der Liga. Platzieren wir uns aber im gesicherten Mittelfeld, dann haben wir viel erreicht“, meint Lauber.

Komplettiert wird die Kreisliga A durch drei Aufsteiger. Der FC Andernach ist sogar ein absoluter Klassenneuling, der nach seiner Gründung den Durchmarsch von der D-Klasse ins Kreisliga-Oberhaus meisterte. „Das war geplant, das haben wir teilweise einfach aussehen lassen. Nun konzentrieren wir uns darauf, dass drei Mannschaften hinter uns landen“, sagt FC-Coach Leo Bicvic. „Ich wäre hoch zufrieden, wenn wir es uns zwischen Platz sechs und zehn gemütlich machen würden.“

Das Ziel des SC Bad Bodendorf und des VfB Polch ist identisch: Klassenverbleib. „Unser Aufstieg war überfällig, denn die Mannschaft ist gewachsen. Wir waren aber in der B-Klasse kein Überflieger“, gibt Bad Bodendorfs Trainer Rainer Bell zu bedenken. Seine Stützen sind mit Fabio Cardoso, Thomas Paul, Neuzugang Jens Werner und Andreas Strohe keine Unbekannten. „Wir stellen uns der Situation, schließlich haben wir lange gebraucht, um aufzusteigen“, so Bell.

Der VfB Polch setzt derweil mit Arnd Rüber und Wolfgang Durben auf ein Trainerduo. „Wir sind als letzte Mannschaft noch in die Klasse gerutscht und müssen dem jungen Team Zeit geben. Auf Rückschläge müssen wir aber vorbereitet sein, einen Fehlstart wollen wir verhindern“, sagt Rüber, dessen Team in den ersten vier Begegnungen dreimal auswärts antritt. Rüber sagt aber auch: „Wir sind gut genug, um die Gegner zu kitzeln.“

Quelle: David Geisbüsch, RZ Bad Neuenahr-Ahrw. vom Freitag, 17. August 2012, Seite 12




 

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